Inhaltsverzeichnis
- Wie organisiere ich eine Buchvorstellung?
- Interview mit Heinz-Martin Muhle
- Über den Autor Michael Ott
- Fazit
Wie organisiere ich eine Buchvorstellung?
Buchvorstellungen sind nicht nur eine Gelegenheit, um das eigene Werk einem breiteren Publikum zu präsentieren, sondern auch ein bedeutender Schritt, um Anerkennung und Interesse für das Buch zu generieren. Doch wie gestaltet man eine solche Veranstaltung effektiv und ansprechend? Welche Aspekte müssen berücksichtigt werden, um das Publikum zu begeistern und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen?
Das Organisieren einer Buchvorstellung erfordert sorgfältige Planung und kreative Gestaltung, um sicherzustellen, dass das Event sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. Von der Auswahl des Veranstaltungsortes über die Einladung von Gästen bis hin zur Präsentation des Autors/der Autorin und seines/ihres Werkes gibt es zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen, um eine gelungene Veranstaltung zu gewährleisten.
Um diese Fragen zu klären, führten wir ein inspirierendes Interview mit Heinz-Martin Muhle, der eine außergewöhnliche Buchvorstellung im renommierten Museum Dornier im süddeutschen Friedrichshafen organisierte. Seine Erfahrungen und Einblicke bieten wertvolle Erkenntnisse für jeden, der eine Buchvorstellung plant oder darüber nachdenkt, sein Buch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Buchvorstellung „Das fliegende Schiff DO-X“ im Dornier Museum Friedrichshafen – Interview mit Heinz-Martin Muhle
Wie kam es zur Entscheidung, die Buchvorstellung im Museum Dornier in Friedrichshafen abzuhalten? Gibt es eine besondere Verbindung zwischen dem Buch und dem Museum?
Als Vorbemerkung ist es wichtig zu nennen, das der Autor des Buches, Michael Ott, das Erscheinen seines im Manuskript vorliegenden Romans nicht mehr selber erleben konnte. Er starb im Herbst 2023. Ein enger Freundeskreis hatte sich zum Ziel gesetzt, dieses Werk, an dem Michael Ott lange und sehr intensiv gearbeitet hat, zu veröffentlichen. Viele der Ideen zur Präsentation hatte der Autor bereits vorgeplant und skizziert.
Das Buch verbindet wie ein Zopf drei Stränge. Eine besondere Rolle spielt dabei das Flugzeug Dornier DoX, ein Wasserflugzeug, welches Ende der 1920er Jahre entwickelt wurde und lange Zeit das größte Flugzeug der Welt war. Die Geschichte dieses außergewöhnlichen technischen Meisterwerkes wird verknüpft mit dem historischen Flug über mehrere Kontinente (Europa, Afrika, Amerika) und erhält dabei neben der historischen auch eine politische Dimension. Als dritter Strang wird die Geschichte der fiktiven Person Emil erzählt, der als Bordmechaniker diesen Flug erlebt und neue Sichtweisen auf die Welt entwickelt.
In Friedrichshafen gibt es das Dornier Museum, das die Geschichte der Dornier-Flugzeugwerke und viele Flugzeuge im Original ausstellt sowie auch viel Material zur DoX zeigt. Leider ist kein Exemplar der DoX, die nur drei Mal gebaut wurde, erhalten. Es gab also keinen besseren Ort für die Präsentation des Romans.
Welche Schritte wurden unternommen, um die Buchvorstellung im Museum zu organisieren? Gab es besondere Herausforderungen dabei?
Glücklicherweise wurde bereits die Entstehung des Buches durch das Dornier Museum und das Dornier Archiv, welches heute im Airbus-Konzern integriert ist, unterstützt. So war die Bereitschaft des Museums zur Mitwirkung an der Buchpräsentation bereits früh gegeben und bedurfte nur der vertraglichen Konkretisierung. Die Unterstützung und die Erfahrung mit Veranstaltungen seitens des Teams des Museums war sehr gut, besondere Herausforderungen waren daher nicht zu bewältigen.
Welche Rolle spielt die Location bei der Gestaltung und Atmosphäre der Buchvorstellung? Wie wurde das Museum in die Veranstaltung einbezogen?
Natürlich bildete das Museum eine ja überwältigende Kulisse. Die Präsentation fand nach der Besuchszeit des Museums im großen Hangar statt, mit Blick auf Flugzeuge, ein großer, stimmungsvoller Raum. Das Team des Museums hatte eine Bühne mit Rednerpult und Monitor bereitgestellt, zudem war ein Catering möglich. Insgesamt also ergab sich eine professionelle Umgebung, die von den ca. 100 Besuchern der Veranstaltung sichtlich genossen wurde.
Wie wurde die Werbung für die Buchvorstellung gemacht, insbesondere unter Berücksichtigung der besonderen Location? Gab es Medienvertreter während der Buchvorstellung im Museum?
Für das Buch wurde eine eigene Webseite entwickelt (www.das-fliegende-schiff-do-x.com). Ferner wurde die Veranstaltung in den Kalender des Museums aufgenommen, der wiederum einen größeren Verteiler für Einladungen eröffnete. Auch im Veranstaltungskalender der Stadt Friedrichshafen war die Veranstaltung verzeichnet. Zudem gelang es im Vorfeld der Veranstaltung, in zwei großen regionalen Zeitungen das Erscheinen des Buches mit einer ausführlichen Rezension zu platzieren. Auch in diesen Artikeln wurde auf die Webseite und die Veranstaltung hingewiesen. Leider war jedoch eine Berichterstattung dann über die Veranstaltung am 21. März durch Pressevertreter nicht mehr möglich.
Welche Elemente wurden in die Buchvorstellung integriert, um das Buch und seine Themen besonders hervorzuheben? Gab es besondere Präsentationen oder Aktivitäten?
Das Buch ist mit einer Webseite und einer Playlist auf Spotify verbunden; in der Playlist werden über ausgewählte Musik zu den unterschiedlichen Stationen der Reise der DoX zusätzliche Stimmungen für den Leser erzeugt. Diese beiden Elemente boten einen hervorragenden Rahmen zur visuellen Einstimmung und akustischen Begleitung der Buchpräsentation. Ganz besondere Aufmerksamkeit konnte erreicht werden durch die Gewinnung von weiteren Personen, die über Vorträge Hintergründe und Fakten zur historischen Einordnung liefern konnten. So wurde von der Leiterin des Dornier Unternehmensarchivs die Entstehung des Flugzeugs und die Vita des Konstrukteurs Claude Dornier spannend vorgetragen. Die Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises DoX, der sich engagiert um den Nachbau eines 1:1-Models kümmert, veranschaulichte die technischen Besonderheiten und konnte eine 3D-Simulation des Flugzeuges vorführen. Dabei wurden immer wieder Bezüge zum Autor des Romans, Michael Ott, hergestellt. Ein weiterer besonderer Baustein war ein „literarisches Quartett“, angelehnt an die bekannte TV-Sendung: über dieses Format konnten in besonderer Weise Inhalte und Qualitäten des Romans dargestellt werden und auch hier immer wieder Bezüge zum Autor hergestellt werden. Den beteiligten Akteuren gelang so eine kurzweilige Präsentation des Romans.
Wie wurde die Zusammenarbeit mit dem Museum und anderen Partnern koordiniert, um die Buchvorstellung erfolgreich umzusetzen?
Natürlich waren ein intensiver Austausch und eine gute Kommunikation wichtig. Neben Telefonaten und Email-Kommunikation war aus meiner Sicht auch ein persönliches Treffen zur Vorbereitung mit dem Vertreter des Museums und den bereits genannten Vortragenden von besonderer Bedeutung. Diesen Beteiligten war der Autor persönlich begegnet; nun galt es für den Freundeskreis als Veranstalter, das Vertrauen in die Fortsetzung der Veröffentlichung zu gewinnen.
Welche Erfahrungen wurden während der Buchvorstellung gemacht, die anderen Autor:innen helfen könnten, ähnliche Veranstaltungen besser zu planen?
Wie geschildert ergab sich durch den schmerzlichen Tod von Michael Ott eine ganz besondere Situation und Motivation, das Ziel der Veröffentlichung des Buches und die Buchpräsentation in Friedrichshafen zu erreichen.
Wichtig war, und dies ist sicher übertragbar, dass es eine große Gemeinschaftsleistung war. Ein engerer Kreis von vier Personen hat die Veranstaltung konkret vorbereitet und von den jeweiligen persönlichen Erfahrungen profitiert. Es gab klare Absprachen, einen verbindlich festgelegten Ablaufplan. Wie so oft verging die Zeit der Vorbereitung jedoch schneller, und die einfache Regel, möglichst früh zu beginnen, zeigte sich auch hier als wichtig.
Hast du dich vor der Buchvorstellung im Museum nervös gefühlt? Wenn ja, wie bist du mit diesen Gefühlen umgegangen und haben sie sich während der Veranstaltung verändert?
Selbstverständlich kann vor einer solchen Veranstaltung eine Nervosität oder Anspannung nicht fehlen. In der Vorbereitungszeit wurde erst spät klar, dass es eine gute Anzahl an Besuchern geben wird. Eine Anreise am Vortag und die Abstimmung bereits Stunden vor der Veranstaltung gaben dann ausreichend Sicherheit. Die Begrüßung der Gäste verlief außerordentlich positiv und freundlich und zugewandt, der Ablauf der Veranstaltung gestaltete sich problemlos, daher wuchs schnell die Sicherheit und Gelöstheit. Die sehr positiven Resonanzen im Anschluss im Rahmen der offenen persönlichen Gespräche war eine große Belohnung für die Mühen der Vorbereitung und trägt alle Beteiligten noch lange nach dem Ereignis!
Wie waren das Feedback und die Reaktionen des Publikums auf die Buchvorstellung? Gab es besondere Momente, die besonders in Erinnerung geblieben sind?
Es gab nur positive Resonanzen, viel Applaus zwischendurch und jeweils zu den einzelnen Vorträgen. Im Anschluss blieben viele Gäste noch und beteiligten sich lebhaft an Diskussionen und Gesprächen untereinander. Da in der Veranstaltung immer wieder die enge Verbundenheit mit dem Autor Michael Ott deutlich wurde, waren viele tiefe emotionale Momente dabei. Eine ganz besondere Ehre war zudem der Besuch von Nachfahren und Familienmitgliedern von Claude Dornier und persönliche Grußworte.
Welchen Rat würdest du anderen Autor:innen geben, die ihre eigenen Buchvorstellungen planen und durchführen möchten, insbesondere in unkonventionellen oder einzigartigen Locations wie Museen?
Mut haben, auf den Ort zugehen und die Chance zu suchen. Wichtig ist, sich ein genaues Bild vom Ort zu machen und möglichst alle Details und Herausforderungen einzuschätzen und zu planen. Verbündete und Unterstützung suchen. Etwas Besonderes bieten.
Über den Autor Michael Ott
Michael Ott, geboren 1957 in Essen, war Baudezernent einer Mittelstadt im östlichen Ruhrgebiet, nachdem er Raumplanung studiert hatte. Trotz seiner erfolgreichen Karriere suchte er stets nach neuen Herausforderungen. Seine Leidenschaft galt der Luftfahrtgeschichte, und er beschloss, die faszinierende Geschichte der Dornier Do X zu erzählen.
Nachdem er sein Manuskript vollendet hatte, verstarb Michael Ott unerwartet im Herbst 2023. Seine Familie und enge Freunde setzten sein Werk nachträglich um, um sein Erbe zu ehren und seine einzigartige Perspektive auf die Luftfahrtgeschichte zu teilen.
In dem Roman „Das fliegende Schiff DO-X“ von Michael Ott wird die faszinierende Geschichte der Dornier Do X und ihrer Besatzung lebendig erzählt. Basierend auf wahren Begebenheiten, taucht die Leserschaft in die Welt der Luftfahrtgeschichte ein und erlebt die Abenteuer und Herausforderungen, denen die Crew auf ihrer Reise begegnete.
Fazit
Wir hoffen, dass dieser Artikel euch inspiriert hat, eure eigene Buchvorstellung auf die Beine zu stellen. Die Planung einer solchen Veranstaltung kann eine spannende Möglichkeit sein, euer Buch einem größeren Publikum vorzustellen und eine Bindung zu euren Lesern aufzubauen.
Ein großes Dankeschön geht an Heinz-Martin Muhle für seine hilfreichen Tipps und Einblicke. Wir sind wirklich dankbar für seine Unterstützung und hoffen, dass ihr von seinen Erfahrungen profitieren könnt, um eure eigene Buchvorstellung unvergesslich zu machen!