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Rezensionsanfragen – Wie schreibe ich eine gute Anfrage für die Rezension meines Buches?

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Anrede bei Rezensionsanfragen
  2. Recherche für die Rezensionsanfragen betreiben
  3. Rezensionsanfragen von Self-Publishern
  4. Rechtzeitig die Rezensionsanfragen verfassen
  5. „Rezensionsanfragen können derzeit nicht angenommen werden“
  6. Merkmale einer guten Rezension
  7. Fazit

Dein Buch von engagierten Rezensent:innen rezensieren zu lassen, ist ein wichtiger Marketing-Meilenstein, wenn es darum geht, dein Buch zu bewerben. Die Legitimität, die sich aus einer guten Rezension ergibt, kann Wunder für deine Verkäufe bewirken. Es lohnt sich also auf jeden Fall, einige Anstrengungen zu unternehmen, um Online-Buchrezensent:innen ausfindig zu machen, die dir gefallen, und sie um eine Rezension deines Buches zu bitten. Die gängigste Methode, um Buchblogger:innen um eine Rezension zu bitten, ist das Schreiben einer so genannten Rezensionsanfrage. Auch wenn dies für viele Leute wie ein sehr formeller Papierkram klingt, ist eine Rezensionsanfrage im Grunde nur eine E-Mail, in der du einige Informationen über dein Buch angibst und den/die Blogger:in höflich fragst, ob er daran interessiert wäre, eine Rezension darüber zu schreiben.

Das hört sich zwar einfach an, aber Buchblogger:innen sind sehr beschäftigte Menschen. Sie erhalten nicht nur jeden Tag haufenweise Anfragen für Rezensionen, sondern betreiben ihre Blogs oder andere Online-Kanäle oft als Hobby, d. h. sie haben auch noch einen regulären Job, um den sie sich kümmern müssen. Deshalb ist es wichtig, gut zu recherchieren und eine wirklich gute Rezensionsanfrage zu verfassen: eine, die interessant genug ist, um sich abzuheben, die den/die Rezensent:in anerkennt und nicht zu aufdringlich ist. Wir haben mit mehreren Buchblogger:innen gesprochen, um ihre Meinung zu diesem Thema einzuholen, und haben aus diesen Gesprächen ein paar Faustregeln herausgearbeitet. Hier sind 6 Tipps für das Schreiben einer großartigen Rezensionsanfrage!

1. Die Anrede bei Rezensionsanfragen

Kerstin und Janna, welche den Blog „KeJas-BlogBuch“ betreiben waren so freundlich, ihre Tipps mit uns zu teilen. Überhaupt nicht begeistert sind die beiden (und Blogger:innen allgemein) von sogenannten Massenmails. Diese sind daran zu erkennen, dass eine sehr unpersönliche Anrede und ein enorm fordernder Ton verwendet wird. Gehe also bitte sicher, dass du dich über die Namen der Buchblogger:innen informierst. Diese sind meistens im Impressum zu finden, denn „generell die Anrede macht vieles aus.“ Somit kommst du nicht unpersönlich rüber und impliziert zudem, dass es dir wirklich wichtig ist, dass deine Anfrage von genau diesem/dieser Blogger:in angenommen wird. Schließlich schmeichelt man Buchblogger:innen eher wenig, wenn sie nicht nach dem Prinzip „So viele wie möglich mit dem kleinsten möglichen Aufwand anschreiben, dann wird sich schon einer für meine Anfrage Zeit nehmen“ leben.

2. Recherche für die Rezensionsanfragen betreiben

Tanja Röbke, die den Buchblog „Der Duft von Büchern und Kaffee“ besitzt hat uns ein paar ihrer Ratschläge geschrieben:

Bevor du deine Rezensionsanfrage an eine:n Buchblogger:in schreibst, solltest du dich auf jeden Fall mit dem/der Buchblogger:in und dessen Interessen auseinandersetzen. So kannst du herausfinden, ob euer Buch und das Genre überhaupt in das Blogprofil des/der angeschriebenen Blogger:in passt. Durch das Informieren im Voraus kannst du auch eventuelle Gemeinsamkeiten und Interessen entdecken, welche du dann in deiner Rezensionsanfrage mit einbinden kannst. „Das schafft erste Sympathiepunkte. So kann auch schon im Vorfeld ausgemacht werden, ob der Lesegeschmack des Bloggers zum Buch des Autors/der Autorin passt.“

Dem stimmen auch Kerstin und Janna zu, denn schließlich lesen die meisten Blogger:innen „sehr abwechslungsreich, aber eben nicht alles.“ Nicht immer ist es ganz ersichtlich, welche Genres bevorzugt werden und welche überhaupt nicht erwünscht sind, dennoch zahlt sich diese Mühe meistens aus! Schließlich ist es recht offensichtlich, dass einem die Mühe einer kleinen Recherche im Vorhinein nicht wert war, wenn man einem/einer Blogger:in mit dem Fokus auf Fantasy eine Rezensionsanfrage für einen Thriller zukommen lässt.

3. Rezensionsanfragen von Self-Publishern

Nicht alle Buchblogger:innen akzeptieren Anfragen von Self-Publishing-Autor:innen und dies sollte man respektieren. Wenn du jedoch eine:n gefunden hast, der/die Self-Publishern gegenüber offen eingestellt ist, dann gibt es dennoch einiges zu beachten.

Wie so oft zählt der erste Eindruck und zu dem gehört auch das Buchcover. Deswegen ist es wichtig, dass deine Rezensionsanfragen jeweils das Cover deines Buches beinhalten. Oft sind es die Kleinigkeiten, fast schon Banalitäten, die einen Einfluss auf die Entscheidung haben. Weshalb du auch sicher gehen solltest, dass das Cover sofort beim Lesen der Mail ersichtlich ist und nicht erst als Anhang heruntergeladen werden und dann zusätzlich noch geöffnet werden muss. Diese Schritte dauern zwar nicht lange, auf eine große Masse bezogen sollte jedoch verständlich sein, dass eine übersichtliche Rezensionsanfrage allein dadurch bereits positiv herausstechen kann. Zudem sollte dieses Cover professionell aussehen, denn oft kann ein schlecht gestaltetes Cover schon Grund genug sein, dir für die Anfrage eine Absage zu erteilen.

Ebenfalls beachten solltest du, dass der Klappentext deines Buches nie ganz oben angeführt wird, du dafür aber eine kleine und kurze Beschreibung deines Buches und über dich selbst anführen kannst. Zudem sollten die Rezensionsanfragen eine persönliche Note besitzen. Du sollst also nicht nur bei der Anfrage zeigen, dass du dich über den jeweiligen/die jeweilige Blogger:in informiert hast, sondern dass das Anschreiben allgemein nicht einfach nur schnell und in Eile verfasst wurde.

Für die Self-Publisher, die dein Buch lediglich als ePub bzw. E-Book veröffentlicht haben gilt zudem: Nicht alle Buchblogger:innen können oder möchten E-Books lesen und rezensieren. Auch hier gilt, diese Entscheidung von den jeweiligen Blogger:innen zu akzeptieren und sich bereits im Vorfeld diesbezüglich zu erkundigen.

4. Rechtzeitig die Rezensionsanfragen verfassen

Wenn dein Buch während einer bestimmten Jahreszeit spielt ist es vorteilhaft deine Anfrage rechtzeitig abzuschicken. Findet die Handlung deines Buches zum Beispiel hauptsächlich während dem Herbst statt, so ist es ratsam, die Rezensionsanfragen mehrere Wochen vor Herbstbeginn zu versenden. Schließlich kann es einige Wochen dauern, bis ein Buch durchgelesen und eine entsprechende Rezension verfasst wurde. Zudem ist der Herbst die Hauptlesezeit, also du dir bestimmt auch vorstellen, dass nicht nur du alleine, sondern viele Autor:innen gerne für diese Zeit eine Rezension erhalten würden.

Abgesehen von den Jahreszeiten kommt es auch auf das Genres des Buches an. Koch- und Backbücher benötigen für gewöhnlich eine längere Bearbeitungszeit, da die Blogger:innen selbstverständlich gerne auch das ein oder andere Rezept nachkochen/-backen möchten.

5. „Rezensionsanfragen können derzeit nicht angenommen werden“

Natürlich ist es ärgerlich, wenn dein:e Favorit:in unter den Buchblogger:innen zur Zeit keine Rezensionen verfassen möchte/kann, doch solltest du das respektieren und akzeptieren. Eine E-Mail mit dem Wortlaut „ich weiß Sie nehmen keine an, aber..“ wird nicht viel ausrichten und ist für den jeweiligen/die jeweilige Empfänger:in lediglich nervig.

Bedenke bitte immer, dass die meisten Buchblogger:innen das Lesen und Beurteilen von Büchern als ein Hobby ausüben; neben deren Beruf. Somit solltest du auch Verständnis dafür aufbringen, wenn es mehrere Wochen dauert, bis dein Buch rezensiert wurde.

6. Merkmale einer guten Rezension

Ina Fösel, welcher der Blog Ina’s Little Bakery gehört, war so freundlich uns noch zu verraten, was eine gute Rezension inhaltlich alles beinhalten sollte. So weißt du, ob du nach deiner gelungenen Rezensionsanfrage auch eine verwertbare Rezension erhalten hast!

„Eine Rezension sollte vor allem immer ehrlich und sachlich sein. Man sollte, in höflicher Form, hervorheben, was einem an einem Buch besonders gut gefallen hat und was man weniger mochte. Dabei darf und sollte man jedoch immer im Hinterkopf haben, dass Meinungen zwar subjektiv sind, aber ein Buch trotzdem immer objektiv betrachtet werden sollte. Denn nur weil es mir gefällt oder nicht gefällt, können das andere Leser ja komplett anders empfinden.

Deshalb sollte man sachlich bleiben. Natürlich dürfen auch die beim Lesen erlebten Emotionen mit hineinspielen, aber sie sollten nicht die Oberhand gewinnen.“

Zudem gehört in eine Rezension „eine gute, knappe, spoilerfreie Zusammenfassung des Inhalts in eigenen Worten. Ein paar Worte zum Schreibstil, zu den Figuren, zum Worldbuilding, zum Spannungsbogen. Je nach Genre gibt es da natürlich viele Möglichkeiten. Ein kurzes Fazit am Ende ist auch immer ganz schön, weil es in wenigen Worten nochmal Aufschluss gibt, was das Buch besonders macht.“

Fazit

Zeige, dass es dir wichtig ist, von genau diesem/dieser bestimmten Buchblogger:in eine Rezension zu erhalten. Mache daher unbedingt eine Recherche im Voraus, um gewisse Gemeinsamkeiten etc. als nebensächliche Bemerkungen einfließen zu lassen. Dies hebt dich zum einen von der Allgemeinheit ab, signalisiert dem/der Blogger:in jedoch auch, dass du dich über ihn/sie erkundigt hast. Versende deine Rezensionsanfragen ebenfalls rechtzeitig, da es manchmal länger dauern kann, bis die Rezensent:innen Zeit haben, sich deiner Rezension zu widmen. Zu guter Letzt: Habe Verständnis, falls du einmal eine Absage erhaltest und lasse dich dadurch nicht entmutigen!