Inhaltsverzeichnis
- Lesen, lesen, lesen
- Experimentiere mit verschiedenen Schreibstilen
- Schreibe präzise und verständlich
- Verwende aktive Verben für lebendige Beschreibungen
- Vermeide übermäßig lange Sätze
- Weniger ist mehr
- Verleihe deinem Schreibstil mit rhetorischen Mitteln Kraft und Ausdruck
- Übe regelmäßig
- Erkenne Stärken und Schwächen in deinem Schreibstil
- Kenne dich und deine Leserschaft
- Hole dir Feedback zu deinem Schreibstil
- Mach dich von Regeln frei
Als Autor:in ist unser individueller Schreibstil das Markenzeichen, das uns auszeichnet, uns mit unseren Lesern verbindet und unsere Identität auf dem Papier zum Ausdruck bringt. Die besten Schriftsteller:innen lassen es mühelos erscheinen, als würden sie mit einem Kaffee in der Hand neben uns sitzen und uns ansprechen. Ihr Stil ist klar, präzise, elegant und zugänglich. Doch wie erreicht man diese einzigartige Balance? Nach über einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit mit verschiedenen Autor:innen haben wir kontinuierlich dazugelernt. In diesem Beitrag teilen wir unsere 12 besten Tipps, um deinen eigenen individuellen Schreibstil zu entwickeln.
1. Lesen, lesen, lesen

Bei uns im Bookmundo-Office in Rotterdam haben wir überall Bücher stehen. Wir sind stolz darauf, eine Plattform für Self-Publisher zu sein, und lassen uns gerne während unserer Mittagspause von Büchern inspirieren. Das Lesen ist für uns nicht nur eine angenehme Freizeitbeschäftigung, sondern auch ein entscheidender Faktor für den Schreibfluss und die Kreativität. Denn das Eintauchen in die Werke anderer Autor:innen eröffnet neue Perspektiven, inspiriert zu eigenen Ideen und fördert die Entwicklung des eigenen Schreibstils. Jedes Buch, das wir in die Hand nehmen, birgt die Chance, etwas Neues zu entdecken und unsere Schreibkunst zu bereichern.
Denkt darüber nach, wie eure Lieblingsautor:innen euch fesseln und warum ihr eine besondere Verbindung zu ihren Texten habt. Oftmals liegt es an ihrem einzigartigen Schreibstil.
Maya Angelou hat einmal gesagt:
Ich habe gelernt, dass Menschen vergessen, was du gesagt hast, und was du getan hast, aber sie vergessen nie, wie du sie hast fühlen lassen.
Egal, ob ihr neu im Schreiben seid oder bereits Erfahrung gesammelt habt, diese Worte bleiben wahr. Es ist die Art und Weise, wie ihr Wörter kombiniert, die Emotionen hervorruft.
Versucht, etwas zu lesen, das ihr normalerweise nicht in Betracht ziehen würdet, und versucht, den Stil nachzuahmen. Romane können großartig sein, um emotionale Bindungen zwischen Charakteren zu erforschen. Krimis sind perfekt, um das Handlungsgeflecht zu üben und verschiedene Handlungsstränge zu verweben. Fantasy fördert die Kreativität beim Beschreiben von Orten und Situationen. Lasst eurer Fantasie freien Lauf! Ein Verständnis für diese Elemente legt den Grundstein für einen einzigartigen Schreibstil.
Tipp: Achtet besonders auf Metaphern, Beschreibungen, Wortwahl, Satzbau, Vergleiche und originelle Ideen. Es kann hilfreich sein, diese Beobachtungen in einem Schriftsteller-Tagebuch festzuhalten.
2. Experimentiere mit verschiedenen Schreibstilen
Es ist zweifellos von Bedeutung, sich beim Schreiben in der eigenen Komfortzone oder im Lieblingsgenre zu üben, um seine Fähigkeiten zu stärken und einen individuellen Stil zu entwickeln. Doch wie bereits in Tipp Nummer 1 erwähnt, bietet das Experimentieren mit verschiedenen Schreibstilen eine unschätzbare Lernerfahrung. Indem man sich von der vertrauten Schreibweise löst und sich neuen Stilen öffnet, erweitert man nicht nur seinen schriftstellerischen Horizont, sondern verfeinert und bereichert auch seinen eigenen Stil. Von der Lyrik zur Prosa, vom sachlichen Bericht zur lebhaften Erzählung – die Vielfalt der Schreibstile ist wie ein reichhaltiges Buffet, aus dem man wählen kann, um seine eigenen Fähigkeiten zu erweitern und zu verbessern.
Auf unserem Pinterest-Account stehen zahlreiche Writing Prompts zur Verfügung, die dir helfen können, über verschiedene Themen zu schreiben und deine Kreativität zu fördern. Diese Prompts bieten eine Vielzahl von Anregungen, um deine schriftstellerischen Fähigkeiten zu verbessern. Zusätzlich zum Experimentieren mit verschiedenen Genres und Stilen ist es auch hilfreich, sich bewusst mit verschiedenen Zielgruppen auseinanderzusetzen.
Des Weiteren solltest du dich nicht davor scheuen, verschiedene sprachliche Mittel und Techniken auszuprobieren. Spiele mit Metaphern, Symbolen und verschiedenen Erzählperspektiven. Verwende bewusst verschiedene Stilmittel wie Alliterationen, Anaphern oder Parallelismus, um deinen Text lebendiger und wirkungsvoller zu gestalten. Schließlich ist es wichtig, regelmäßig zu üben und Feedback zu suchen. Schreibe täglich, auch wenn es nur ein kurzer Text ist, und reflektiere über deine eigenen Fortschritte. Aber dazu später mehr.
3. Schreibe präzise und verständlich
Für eine gute Kommunikation ist es wichtig, dass du klar und verständlich schreibst. Das bedeutet, dass du nicht in komplizierten Sätzen verloren gehen solltest, sondern deine Gedanken auf eine einfache und klare Weise ausdrückst. Ein guter Weg, dies zu tun, ist die Verwendung von konkreten Beispielen und Beschreibungen, die deine Ideen greifbar machen.
Angenommen, du möchtest sagen, dass die Hauptfigur deines Romans „nett“ ist. Um ein ganz einfaches Beispiel zu nennen: Statt einfach nur zu sagen: „Der Mann ist nett.“, könntest du eine Szene beschreiben, in der die Hauptfigur einer alten Frau hilft, ihre Einkaufstaschen zu tragen und ihr freundlich einen Regenschirm anbietet, als es zu regnen beginnt. Durch diese konkrete Beschreibung kann deine Leserschaft die Freundlichkeit der Hauptfigur besser verstehen und sich in sie hineinversetzen. Dies macht die Geschichte lebendiger und überzeugender für die Lesenden.
4. Verwende aktive Verben für lebendige Beschreibungen
Der Verzicht auf übermäßigen Gebrauch von Adjektiven zugunsten von aktiven Verben ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Wenn wir zu viele Adjektive verwenden, können unsere Beschreibungen unklar und vage wirken. Ein Beispiel dafür könnte sein: „Das laute und aufgeregte Publikum klatschte begeistert“ im Vergleich zu „Das Publikum jubelte laut und aufgeregt, während es begeistert klatschte“. Aktive Verben verleihen den Sätzen Schwung und machen sie dynamischer. Darüber hinaus können zu viele Adjektive die Sätze unnötig lang und schwerfällig machen, was den Lesefluss beeinträchtigt und die Botschaft verwässert. Aktive Verben helfen dabei, Gedanken präzise und klar auszudrücken, ohne den Text zu überladen. Sie verleihen den Texten eine lebendige Energie und betonen die Stimme des Autors. Insgesamt führt die bewusste Wahl von aktiven Verben zu klaren, lebendigen und überzeugenden Texten.
5. Vermeide übermäßig lange Sätze
Um den Text besser lesbar zu machen, sollten die Sätze kurz und klar sein, ohne übermäßig lange Strukturen. Vermeide unnötige Wiederholungen und schmückende Worte, um die Klarheit zu fördern. Knappe Formulierungen helfen dem Lesenden, den Text leicht zu verstehen. Absätze und Abschnittsgliederung helfen ebenfalls, den Text übersichtlich zu gestalten. Kurz gesagt: Kürzere Sätze und klare Struktur verbessern die Lesbarkeit des Textes.
6. Weniger ist mehr
Klar und präzise zu schreiben bedeutet, deine Gedanken auf den Punkt zu bringen, ohne dabei überflüssige Informationen einzubinden. Wenn du unnötige Wörter und Phrasen entfernst, wird deine Botschaft direkter und leichter verständlich. Das bedeutet nicht, dass du auf Details verzichten sollst, die wichtig sind, sondern eher, dass du dich auf das Wesentliche konzentrierst und es in einfacher Sprache ausdrückst. Weniger ist mehr, weil es dem Lesenden hilft, schneller zu verstehen, worum es geht, ohne von überflüssigem Beiwerk abgelenkt zu werden. Dies führt zu einer effektiveren Kommunikation, bei der deine Nachricht klarer und einprägsamer ist.
7. Verleihe deinem Schreibstil mit rhetorischen Mitteln Kraft und Ausdruck
Indem du mit bildhaften Ausdrücken wie Metaphern und Vergleichen spielst, kannst du deine Botschaft lebendiger und kraftvoller gestalten. Schau mal, wenn wir das Leben als eine Reise betrachten, wird das Ganze gleich viel verständlicher. Denn diese Metapher verbindet komplexe Lebenserfahrungen mit etwas so Einfachem wie einer Reise, was es für jeden leichter macht, sich damit zu identifizieren.
Eine weitere Möglichkeit wäre die Metapher: „Ihr Lächeln war so strahlend, dass es die Sonne eifersüchtig machte und beschloss, hinter den Wolken zu verschwinden!“ anstelle von der weniger lebhaften Aussage „Ihr Lächeln strahlt.“ Diese metaphorische Beschreibung verdeutlicht die Helligkeit und Wärme des Lächelns einer Person auf humorvolle und bildhafte Weise, was die Lesenden dazu bringt, sich das strahlende Lächeln lebhaft vorzustellen und sich über die Vorstellung zu amüsieren.
Wenn du also deine Botschaft mit solch lebhaften Ausdrücken ausschmückst, bleiben deine Worte nicht nur besser im Gedächtnis, sondern berühren auch unsere Emotionen und unser Vorstellungsvermögen. Nutze also diese rhetorischen Mittel mit Bedacht, um deine Ideen zum Leuchten zu bringen und die Herzen deiner Leser zu erreichen. Denn oft können wenige treffende Worte mehr bewirken als lange Erklärungen.
8. Übe regelmäßig
Regelmäßiges Schreiben ist entscheidend für die Verbesserung deiner Fähigkeiten und die Entwicklung deines eigenen Schreibstils. Durch kontinuierliches Üben kannst du nicht nur deine schriftstellerischen Fertigkeiten verfeinern, sondern auch dein Selbstvertrauen stärken. Jedes Mal, wenn du die Tasten oder den Stift in die Hand nimmst, hast du die Möglichkeit, neue Techniken auszuprobieren, deine Ausdrucksweise zu variieren und deinen individuellen Schreibstil weiterzuentwickeln. Darüber hinaus hilft dir regelmäßiges Schreiben dabei, deine Kreativität zu fördern und deine Gedanken klarer zu strukturieren. Selbst wenn es nur kurze Übungseinheiten sind, kann die regelmäßige Praxis einen spürbaren Unterschied in deiner schriftstellerischen Entwicklung bewirken.
Also setze dir das Ziel, jeden Tag etwas zu schreiben, sei es ein Tagebucheintrag, eine Kurzgeschichte oder einfach ein paar Gedanken zu Papier zu bringen. Mit der Zeit wirst du feststellen, wie sich deine Fähigkeiten verbessern und dein Schreiben an Klarheit und Ausdruckskraft gewinnt. Darüber hinaus kannst du durch diesen Ansatz auch eine regelmäßige Schreibpraxis etablieren. Für weitere Informationen und Tipps zum Aufbau einer Schreibgewohnheit empfehlen wir unseren separaten Blogbeitrag dazu.
9. Erkenne Stärken und Schwächen in deinem Schreibstil
Nimm dir Zeit, um deine eigenen Werke kritisch zu betrachten und zu analysieren, um Stärken und Schwächen zu erkennen und zu verbessern. Indem du deine Texte mit einem aufmerksamen Blick betrachtest, kannst du herausfinden, was gut funktioniert und was verbessert werden kann. Achte auf Aspekte wie Klarheit, Kohärenz, Originalität und Sprachstil. Stelle dir Fragen wie: Sind meine Ideen deutlich und gut strukturiert? Verliere ich mich manchmal in zu komplexen Sätzen? Gibt es Bereiche, in denen ich meine Ausdrucksweise verfeinern könnte? Suche auch nach deinen Stärken – vielleicht entdeckst du eine besondere Fähigkeit, lebendige Dialoge zu schreiben oder komplexe Charaktere zu entwickeln. Sei ehrlich mit dir selbst und betrachte sowohl positive als auch negative Aspekte deines Schreibstils. Durch diese Selbstreflexion kannst du gezielt an deinen Schwächen arbeiten und gleichzeitig deine Stärken weiter ausbauen, was zu einer insgesamt verbesserten schriftstellerischen Leistung führt.
10. Kenne dich und deine Leserschaft für einen individuellen Schreibstil
Wir alle sind nur Menschen. Jeder trägt seine eigenen Probleme, Fragen oder Themen mit sich herum, manchmal klar formuliert, manchmal nur als starkes Gefühl im Inneren. Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn ein Text dir die Worte aus der Seele spricht. Jeder Satz scheint auf dich zugeschnitten zu sein. Solche Worte hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Wenn du die Leserschaft gut verstehst, kannst du genau auf seine Emotionen, Ängste oder Hoffnungen eingehen und eine solche Reaktion hervorrufen. Viele Autor:innen stellen sich ihre Leserschaft als Individuen mit Namen, Eigenschaften, Sorgen und Träumen vor. Dadurch wird der Schreibstil persönlicher, denn du schreibst nicht an eine anonyme Masse, sondern an Personen, die als Vertreter der Zielgruppe fungieren.
Manchmal sind Autor:innen sogar identisch mit der Leserschaft: Beide haben ähnliche Erfahrungen gemacht oder machen sie gerade durch. In diesem Fall gilt: Wenn du dich selbst kennst, kennst du möglicherweise auch die Lesenden.
11. Hole dir Feedback zu deinem Schreibstil
Es erfordert Mut, Teile deines eigenen Werkes mit anderen zu teilen, auch wenn es nur Freunde oder Familie sind. Doch Feedback ist von unschätzbarem Wert, sowohl für den thematischen als auch den sprachlichen Stil. Es hilft dir zu erkennen, was fehlt, wo es hapert und was bereits gelungen ist, während es dir neue Ideen liefert. Nach Wochen oder Monaten in deiner eigenen Schreibblase verliert man leicht den Überblick und kennt die eigenen Sätze bereits auswendig. Ein frischer Blick von außen bringt oft genau den Schwung, den man braucht.
Eine Möglichkeit ist es, Schreibgruppen auf Facebook beizutreten. Da die Mitglieder dich nicht persönlich kennen, ist das Feedback oft sehr objektiv. Indem du die Texte anderer liest und Feedback gibst, erkennst du, was dir gefällt und möglicherweise übernehmen möchtest. Wer weiß, vielleicht knüpfst du sogar neue Freundschaften oder gewinnst neue Kund:innen.
Hier eine Liste an netten Gruppen:
- Newcomer schreiben Bücher-Gruppe
- Kreativ eigene Texte schreiben
- Nächtliche Schreibwerkstatt
- Tatort Schreibtisch – Werk Raum
12. Mach dich von Regeln frei
Es ist wichtig, die Grundlagen des Schreibens zu kennen, aber hab keine Angst davor, die Regeln zu brechen und deinen eigenen kreativen Weg zu gehen. Sei offen dafür, Neues auszuprobieren und mit verschiedenen Stilen und Techniken zu experimentieren, um deine Geschichte noch interessanter zu machen. Manchmal sind es gerade die ungewöhnlichen Ideen, die die besten Geschichten ergeben. Trau dich, anders zu sein und deiner Kreativität freien Lauf zu lassen!